Absolution Tourdiary
Tourdiary & Pics by Petra
Nottingham pics by Plus1 magazine
Thanks to Tanja
"Wanna hear some pop songs?"
Das verkündete Wayne zu Beginn ihres Auftritts beim diesjährigen M`era Luna Festival und lieferte mir damit eine prima Überschrift. Aber fangen wir von vorne an:
Unser erster Gig war am Mittwoch im sonnigen Nottingham in den Rescue Rooms. Da wir schon Vormittags ankamen, hatten wir massig Zeit uns mit lieben Freunden zu treffen, shoppen zu gehen und ein paar leckere Bierchen zu schlürfen. Einlaß war erst gegen 19:30 und viel früher waren wir auch nicht da. Die Rescue Rooms fassen ein paar hundert Leute und es war auch schon gut gefüllt. Die Bühne ist äußerst klein, es war zappenduster in dem Laden und die Luft war schon schneidend!
Unser erster Blick galt dem Merch und siehe da, es gab richtig Auswahl. Das Tourshirt in rot und schwarz (das leider überwiegend aus "Nase" besteht) und ein weiteres nur mit Schriftzug und verschwommenen Logo vorne drauf. Zusätzlich gab´s noch Hussey-Poster, CDs und ein paar der alten "wings" Shirts.
Da es immer voller wurde, platzierten wir uns zügig links vor der Bühne und harrten der Dinge. Als Support war die Band Operation angekündigt - nie gehört und nie gesehen. Später erfuhr ich dann, das Herr Tourmanager auch diese junge Band aus Südengland betreut - welch Zufall, hahaha
Gegen acht Uhr traten dann drei kids auf die Bühne und versuchten mit Gitarre, Bass und Schlagzeug und einem Mix aus rauem Gitarrenrock mit Punkansätzen die Mission Fans zu begeistern. Schlecht waren sie nicht, aber der Funke wollte nicht so richtig überspringen. Sie bekamen aber zumindest höflichen Applaus. Gegen Ende ihres Sets brachten sie dann ein witzig schnelles Cover von hands across the ocean und der Sänger versuchte uns mit den Worten "hey, come on, it´s a Mission song" aus der Reserve zu locken. Und siehe da, ansatzweise sangen die Leute mit und am Ende des Sets gab`s einen kräftigeren Applaus. Wayne hat das Cover übrigens leider nicht gehört.
Nach nur kurzer Pause ging´s dann richtig los und das Intro von raising cain erklang vom Band. Im ersten Moment erinnerte es mich stark an die Sologigs und ich dachte schon, die Band hätte heute dann doch keine Lust gehabt. Meine Skepsis löste sich aber in Luft auf und die Jungs betraten hintereinander unter heftigem Gejohle die Bühne. Jo, da waren sie also wieder! Optisch alles wie gehabt, Rich in seinem schwarz-orangen "ich kann in meiner Hose wohnen" Outfit plus neuem Wales Shirt, Wayne im gewohnten Hemd mit einem seiner schwarzen Comic-Shirts drunter, Rob im obligatorischen Gammelshirt und ¾ Hose und Steve im Mission Shirt und kurzer Hose. Der zweite Song war dann - wie auf der ganzen Tour - das etwas zähe hymn. Ich kann damit nicht viel anfangen und die Mehrheit der Leute scheinbar auch nicht, die Stimmung blieb verhalten und der Sound ließ noch sehr zu wünschen übrig. Von Licht konnte irgendwie erst gar nicht die Rede sein, sie spielten entweder überwiegend im Dunklen oder die Scheinwerfer knallten den ersten beiden Reihen voll in die Augen. Meine Fotoversuche waren von daher schon vorher zum Scheitern verurteilt und ich ließ es dann ganz sein. Was aber sofort auffiel: Die Stimmung in der Band war eindeutig besser, als noch bei der letzten Tour. Rob fing schon zu Beginn damit an, Rich mit Plektrums zu bewerfen und war schon fast übermütig. Steve war völlig spielsicher und benötigte auch keine Einsatzhilfen mehr durch Rich oder Rob - wie noch zuletzt bei den April-Gigs. So ab dem sechsten Song naked and savage wachten die Leute dann völlig auf und übernahmen lautstark den "huhuu“ Part. Zum ersten Mal wurde der übrigens weder von Rob, noch von Rich übernommen, sondern dem Publikum überlassen und wenn die nicht reagierten (wie in Zaandam), hatten sie eben Pech gehabt :-) Auf jeden Fall ging`s aufwärts, der Sound wurde besser und es wurde noch ein richtig guter Gig. Nach tower of stregth kam Wayne dann alleine mit Gitarre und einem Zettelchen auf die Bühne und bat "Dreamweaver" aus dem englischen Forum auf die Bühne, um mit ihm island in a stream zu singen! Ich weiß nicht, ob die Sache geplant war oder nicht, aber zumindest hat DM sich wacker geschlagen, er musste nämlich singen, Wayne spielte nur Gitarre dazu - Respekt! Danach kamen wir noch in den Genuss einer klasse Version von wake, gefolgt vom obligatorischen deliverance und das war`s dann, nach ziemlich exakt 90 Minuten. Und das ist einer der Hauptunterschiede zu den früheren Touren, die Sets sind nur noch selten länger als 90 Minuten und das haben wir scheinbar überwiegend Rich zu verdanken, aber dazu später mehr...
Nottingham - Pics: Plus1 Magazin
Nächster Gig, einen Tag später in London. Geplant war ursprünglich das Astoria, statt gefunden hat die Show dann aber im etwas kleineren Mean Fiddler. Einlass war schon um 19Uhr und zwei Supports waren angesagt. Auf den einen, NFD - ein weiterer Fields-Ableger - freuten wir uns besonders.
Da London meistens die heftigeren Gigs sind, suchten wir uns ein nettes Plätzchen oben auf der Galerie - direkt vor der Bar. Seeehr praktisch, wie sich später bei der unglaublichen Hitze in dem Laden herausstellte. Außerdem konnte ich von da aus wenigstens halbwegs brauchbare Bilder machen. Der Laden füllte sich schnell und der erste Support X-Lover betrat die Bühne. Aha, das war also die völlig aufgebrasselte 1,80 Frau, mit der Rob vorher mehrmals durch den Laden lief und wir uns wunderten, wo er die denn nun wieder aufgetan hatte ;-) Ihr Gig in wenigen Worten: Elektro-Punk Peepshow mit gepfefferten Texten und nicht unbedingt übel, auf jeden Fall sehr unterhaltsam.
Nach ganz kurzer Pause - es standen sowieso schon alle Instrumente auf der Bühne - betraten NFD die Bühne und schon nach den ersten Klängen war klar: Zeitreise pur in die 80er. Alle fünf Musiker standen fast unbeweglich auf der Bühne, einer cooler als der andere. Ihr Sänger kommt zwar optisch nicht einmal in die Nähe von Carl McCoy, aber stimmlich dafür um so mehr. Wenn man die Augen geschlossen hielt, hätte man glatt denken können, die guten alten Fields stehen wieder auf der Bühne - es fehlten nur die in Mehl gewendeten Mäntel und Hüte. Klasse! Sie spielten überwiegend schnellere Songs und einen langsameren (sorry, weiß keine Titel). Da ich mich vorher nicht groß mit ihnen beschäftigt hatte und sie noch nie live gesehen hatte, wusste ich auch nichts von ihren FOTN Coverversionen und mich traf fast der Schlag, als die ersten wohlbekannten Klänge von preacher man ertönten - zumal ich just zwei Minuten vorher noch sagte, dass jetzt nur noch preacher man fehlen würde - das war magic! Die Masse tobte und Tony drehte sich irgendwann zu seinem Bandkollegen um und man konnte fast erahnen, dass er sich darüber beschwerte, dass die Leute nur auf den alten Kram stehen. Vielleicht sollte er die Sache mal mit Wayne ausdiskutieren, bzw. sie könnten eine Selbsthilfegruppe für betroffene Musiker gründen. Wayne wurmt das ja auch immer ein wenig... Leider war ihr Auftritt danach schon beendet, aber ich werde sie garantiert im Auge behalten!
Irgendwann nach neun, es war mittlerweile brechend voll vor der Bühne und überall abartig heiß, erklang wieder das Band zu raising cain und es konnte losgehen. Im Gegensatz zu Nottingham war die Stimmung sofort da und die Herren wurden gebührend empfangen! Selbst hymn kam gut an. Der Sound war okay, Licht stimmte, alles war gut! Als dann als dritter Song severina ertönte, ging es richtig ab und wir waren nur noch dankbar für unsere Entscheidung, auf der Galerie geblieben zu sein. Schweiß & Bier flossen in Strömen und es war eindeutig der beste Gig unserer 4 Konzerte. Aber noch was war anders und zwar Rich`s Outfit: Er erschien diesmal ohne sein *Zelt* und noch auffallender, ohne sein gewohntes Zöpfchen! Ob`s nun an seiner anwesenden Mama lag oder an etwas anderem klären wir dann im Interview ;-) Meine Highlights an diesem Abend waren auf jeden Fall naked & savage, beyond the pale, crystal ocean und eine geniale Version von daddy´s - das zum Thema “Selbsthilfegruppe” ;-) Aber auch lobend zu erwähnen: breathe me in (inzwischen ein richtiger Ohrwurm) und the light that pours from you. Die Zeit verflog nur so und ruckzuck erklang schon wieder deliverance. Unsere Hoffnung, dass sie wenigstens in London etwas länger spielen würden, löste sich damit in Luft auf, als die Lichter danach aprupt eingeschaltet wurden - ich hasse es, und nix ist abtörnender nach einem tollen Gig! Na ja, wir hatten ja noch zwei Konzerte vor uns...
London - Pics: Petra
Nach London ging`s für uns am nächsten Morgen zurück nach Köln, dann weiter nach Düsseldorf für ein paar Stündchen Schlaf und dann auf nach Zaandam, kurz hinter Amsterdam. Zum Glück war`s ein später Gig und erst um 22Uhr sollte Einlaß sein. Das war auch gut so, denn obwohl wir erst super in der Zeit waren, hatten wir erhebliche Probleme das "de Kade" überhaupt zu finden. Ganz Zaandam war eine einzige Baustelle und die Wegbeschreibung konnte man getrost in die Tonne kloppen! Wir kamen gerade noch rechtzeitig um ein Bierchen wegzuhauen und ein paar bekannte Gesichter zu begrüßen. Sogar Eddie aus England war angereist, er hatte sich spontan morgens dazu entschlossen und war *mal eben* aus London eingeflogen. Soll noch mal einer sagen, WIR hätten einen an der Klatsche!
Okay, zurück zum Gig. Der Laden machte einen vollen Eindruck, wenn auch die Leute viel lockerer standen, als zuvor in England. Es sah alles nach einem stressfreien Gig aus. Die Bühne war recht groß und die Bierpreise waren völlig moderat. Gegen halb elf ging`s los und diesmal ohne Support. Wie gewohnt erst raising cain und dann hymn. Das Publikum war zurückhaltend, aber trotzdem absolut bei der Sache und das folgende "everina wurde frenetisch mitgesungen. Der Sound war völlig okay, der Weg zur Bar immer frei und auch die Temperaturen in dem Laden waren mehr als angenehm. Es wurde ein entspannter und schöner Gig, wenn auch der ruhigste der ganzen Tour. Songmäßig gab´s ein paar kleine Änderungen. Eddie zu Ehren wurde sea of love gespielt, das härtere sacrilege brachte die Leute direkt nach butterfly wieder auf Touren und im Zugabenblock (wobei das Wort Block mehr als übertrieben klingt, bei drei Songs pro Abend!) kamen wir noch mal in den Genuß von wake. Den Abschluß bildete wie immer deliverance. Irgendwann zwischendurch gab`s noch eine dubiose Einlage eines Fans, der unbedingt meinte, seinen ca. 8-jährigen Sohn nach vorne schleppen zu müssen, damit dieser Wayne einen Becher Wasser (???) überreichen konnte. Nette Idee, allerdings guckte der Junge derart mürrisch, dass auch Wayne völlig irritiert war, nur kurz am Becher nippte und fast noch seinen Einsatz beim singen verpasste. Danach wurde der Junge wieder auf einem Stuhl geparkt und Daddy war scheinbar happy...hmmm...merkwürdige Nummer.
Schön war es aber, dass der Laden nach dem Gig weiter auf blieb und wir noch mit netter Mucke a la temple of love unterhalten wurden. Wayne meinte hinterher, dies sei für ihn der heißeste Gig bisher gewesen und er hätte gut geschwitzt. Komisch, wir fanden es durchaus angenehm, aber wir mussten ja auch nicht in den Scheinwerfern stehen. Vielleicht lag´s aber auch am Überangebot von diversen Substanzen im Nachbarland ;-) Die (doch recht) kurze Nacht verbrachten wir in einem netten 3 Sterne Hotel, allerdings brauchten wir erneut Ewigkeiten, den Schuppen überhaut wieder zu finden. Entschädigt hat uns dann die gut ausgestattete Minibar.
Zaandam - Pics: Petra
Am nächsten Tag stand uns die längste Fahrt bevor: Von Amsterdam nach Hildesheim zum M`era Luna Festival. Spielen sollten die Jungs gegen 17Uhr, aber wir wollten uns vorher noch mit einigen Freunden treffen und ich hatte auch noch die Interviews für die spätere DVD zu erledigen. Klang nach Stress und so war es dann leider auch. Die Fahrt zog sich endlos und trotz Klimaanlage im Auto waren wir gut geschafft, als wir endlich gegen 15:00 kurz im Hotel eincheckten und dann sofort weiter zum Gelände hasteten. Als wir endlich drinnen waren, war´s fast 16Uhr und damit war klar, die Interviews waren so kurz vor ihrem Gig nicht mehr zu schaffen und auch unser geplantes Pre-Gig Treffen mit diversen Leuten endete im mittleren Chaos. SMS wurden hin und her gejagt und wir schafften es zumindest als kleine Truppe uns gemeinsam in die vorderen Reihen vorzukämpfen. Es war brüllend heiß, wenn auch nicht ganz so heftig wie im Vorjahr. Aber der Wind und auch die teils heftigen Wasserduschen der Ordner (danke Klaus für deinen Schirm) sorgten für etwas Abkühlung.
Mit ein paar Minuten Verspätung erklang dann das Intro zu tower Ja, richtig gelesen, tower und nicht raising cain! Soweit ich weiß, ist das überhaupt das erste Mal, dass sie eine Show mit tower begannen! Wayne hatte mir das zwar vorher schon verraten, aber ich konnte es nicht so recht glauben. Auf jeden Fall eine gute Entscheidung, denn selbst eine Menge nicht-Mission Fans kennen den Song und so war die Stimmung sofort da! Leider war der Sound teilweise recht übel, Steve hatte Probleme mit seinem Schlagzeug und auch Rob war sofort anzumerken, dass er alles andere als happy mit dem Sound war! Und dann kam auch schon wieder hymn und ich bin wirklich nicht die einzigste, die diesen Song sofort in die Mottenkiste verbannen würde - sorry Jungs! Die Leute verfielen sofort wieder in ihre "bloß nicht zuviel bewegen bei der Hitze"-Starre und erst das folgende Evangeline ließ sie wieder erwachen. Ab da hielt die Stimmung aber und es wurde doch noch ein durchaus akzeptabler Gig. Klar, mit der Setlist (tower, butterfly, wasteland, deliverance) gingen sie natürlich auf Nummer Sicher, aber wer kann es ihnen verdenken? Bei 45 Minuten bleibt nicht viel Zeit für Experimente und neue Songs. Hätten sie jetzt noch pale anstatt hymn gespielt, wären es die perfekten Standards gewesen. Der Sound blieb leider mehr schlecht als recht und von Lichtshow habe ich überhaupt nichts mitbekommen - wie auch bei der gleißenden Sonne? Trotzdem, die Mehrzahl der Leute war zufrieden und The Mission haben auch mal wieder dem Nachwuchs gezeigt, dass sie noch da sind und gut abrocken können! Die Kulisse sah von der Bühne aus jedenfalls gigantisch aus. Vielleicht habt ihr´s ja bemerkt, Rich hat direkt nach dem Gig ein paar Bilder mit seinem Handy gemacht und sie mir netterweise mittlerweile geschickt - thanks very much Rich!
Mera Luna by Richard Vernon
Mera Luna - Pics: Petra
Die Band war hinterher dennoch sehr skeptisch, ob sie nun gut angekommen sind oder nicht. Von unserem teils kräftigen Gesang haben sie da oben auf der Bühne jedenfalls so gut wie nichts mitbekommen. Der schlechte Sound hat sie ziemlich geärgert und besonders Steve war über seinen Drumtech verärgert. Ich konnte ihnen aber wenigstens ausrichten, dass wir zufrieden waren und die Mehrzahl der Leute den Gig genossen hat.
Vom Rest des Festivals haben wir aufgrund der folgenden Bandinterviews nicht mehr viel mitbekommen, aber das Programm hat mich sowieso nicht vom Hocker gehauen. Nachdem die Band wieder in Richtung Heimat unterwegs war, haben wir den Abend ruhig ausklingen lassen, die nächste Minibar geplündert und tatsächlich mal acht Stunden am Stück geschlafen - yeah, Luxus! Sonntag haben wir uns noch The Cold im Hangar angeschaut, die den undankbaren Job hatten, bereits um 11:20 zu spielen. Viele von euch dürften sie bereits kennen, da sie auch des öfteren Mission supportet haben. Wer The Cure mag und überhaupt auf "old-school-wave" steht, wird The Cold auf jeden Fall auch mögen und vor allem Uwe´s Stimme hat´s mir angetan. Es war ein guter Gig und für diese heftige Uhrzeit waren doch recht viele Leute im Hangar. Viel Glück mit eurem Album Jungs!
Danach war ausgiebiges shoppen angesagt und eigentlich noch mindestens der Auftritt von Schandmaul - eigentlich! Kaum auch nur in der Nähe des Hangars angekommen, ahnte ich bereits die Zwecklosigkeit meines Vorhabens! Die Leute standen in mindestens 30 Reihen VOR dem Hangar und es tat sich nichts, aber auch rein gar nichts. Einige mutige Gesellen versuchten sich mit Macht reinzudrängeln, aber das musste ich mir nicht auch noch antun. Also wartete ich zehn Minuten ab und da sich nichts groß änderte, gab ich auf und wir machten uns langsam auf den langen Heimweg. Für fünf Tage hatten wir wirklich genug erlebt und es zog uns nur noch nach Hause....
Und sonst so? Spaß hatten wir trotzdem satt, keine Frage. Es ist zwar immer auch wieder gut stressig und man fragt sich zwischendurch mehr als ein Mal, warum man sich das überhaupt antut, aber es ist die Mühe wert, absolut! Wir haben wieder viele nette bekannte Gesichter getroffen, neue Leute kennen gelernt, klasse Gespräche geführt und auch in der Zeit zwischen Hotels und Gigs `ne Menge Spaß gehabt. Shoppen in englischen Supermärkten - eine von Tanja`s Lieblingsbeschäftigungen, dubiose Zug-Bekanntschaften mit englischen Männern, die uns eine Tasche ans Ohr labern wollten, eine gerade noch verhinderte Messerstecherei in einer deutschen Tankstelle und der leider ergebnislose Versuch, den völlig betrunkenen Eddie noch kurzfristig in unserem Hotel in Zaandam unterzubringen. Aber sonst war´s wirklich lustig ;-) Eins unserer absoluten Highlights brachte unser Flugkapitän auf dem Rückflug von London nach Köln: Durch die freie Sitzplatzwahl bei den meisten Billigfliegern drängeln sich die Leute meistens vorne und blockieren damit die nachfolgenden Leute erheblich. Plötzlich ertönt der völlig trockene Kommentar des Kapitäns: "Meine sehr verehrten Damen und Herren, darf ich sie höflich daran erinnern, dass auch der hintere Teil des Flugzeuges mit nach Köln fliegt?" Wir hätten uns in die Ecke schmeißen können vor Lachen! Das kam so trocken rüber...herrlich. Danach klappte es übrigens auch ;-)
Auch nett fand Tanja meine völlig entsetzte Feststellung, dass wir auf dem Rückweg von Hildesheim in Richtung Dortmund unterwegs waren. "Wie??? Dortmund???" entfuhr es mir irritiert - allerdings erst nachdem wir mindestens 100km in diese Richtung gefahren waren - was natürlich auch völlig korrekt war! Ja, ja, die Hitze...
Mera Luna, Pics: Petra
Und die Herren generell? Die waren eindeutig sehr gut drauf. Die Stimmung innerhalb von Band und Crew war sehr entspannt und alle schienen sehr zufrieden mit der Minitour. Viele hätten allerdings noch gerne weiter getourt und waren erst gerade so richtig drin im Tourleben. Sie hatten einen prima Bus und auch wenn der sich sehr aufheizte bei den Temperaturen, war das doch alles kein Vergleich zur stressigen Van-Tour im Oktober. Das neue Merch kam gut an, auch wenn laut Wayne natürlich mehr hätte verkauft werden können - logo ;-)
Geprobt hatten sie vor der Tour ca. 30 Songs und sie hielten ihre Setlist für sehr abwechslungsreich - nun ja ;-) Mercenary zum Beispiel war ursprünglich für London geplant gewesen, aber sie ließen es dann doch sein. Die Band sieht der Mission Zukunft sehr positiv entgegen und das nächste Ziel heißt eindeutig neues Album plus Tour im nächsten Jahr! Das Line-Up ist mittlerweile sehr gut aufeinander eingespielt und wir können nur hoffen, dass es uns mal eine Zeit erhalten bleibt. Nur eins sollten wir versuchen, den Herren wieder abzugewöhnen und zwar die knappen 90 Minuten Gigs! Aber da ist wohl Rich nicht ganz unbeteiligt dran, er meint das würde völlig ausreichen und er hätte Wayne dazu gebracht, pah! ;-)
Allerdings haben sie uns diesmal auch einige Nerven gekostet. Vereinbart war, dass ich die Band für die kommende DVD auf der Tour interviewen sollte. So weit, so gut. Dummerweise gab es aber keinen festen Termin dafür und so lebte ich mit der ständigen Nervosität, wann sie denn nun statt finden sollten. Ich mach so was nun mal nicht locker aus dem Handgelenk, ist eigentlich nicht mein Ding sowas und schon gar nicht für eine DVD! Und das Wort "Termin" kennen sie nämlich alle überhaupt nicht! Ich hatte nur Wayne`s Aussage: "Irgendwann auf der Tour". Na prima, wir eierten also von einem Gig zum anderen und nach dem Gig in London hatte ich meine absolute Sinnkrise deswegen. Wir saßen mitten in der Nacht an irgendeiner Bushaltestelle in London und ich war mir sicher: Ich mach`s nicht! Tanja redete eine Stunde mit Engelszungen auf mich ein, aber ich blieb dabei - no way! So verblieben wir in dieser Nacht, aber als ich am nächsten Morgen aufwachte, entschied ich mich spontan: Ich mach`s doch! Arme Tanja, ist nicht immer leicht mit mir. Das letzte Bier am Vorabend war wohl schlecht ;-)
Die Fragen entwickelten wir übrigens spontan auf der Fahrt nach Zaandam und das Ergebnis - zumindest einen Teil davon - könnt ihr mittlerweile auf der Lighting The Candles DVD sehen. Statt fanden die Interviews dann endgültig nach ihrem Auftritt beim ML und sie fuhren deswegen notgedrungen zwei Stunden später ab, als eigentlich geplant war. Es war mehr als chaotisch, Rich war zuerst nicht aufzutreiben, da er shoppen war, die Bustour ging ständig auf und zu, weil alle busy waren, Wayne kam hin und wieder neugierig gucken, ob die Herren auch brav antworteten etc. etc. etc. Es war wieder mal ein Erlebnis...
Jo, so war sie, meine Absolution Tour 2004.
Abschließend noch ein lieber Gruß und ein Dankeschön an Tanja, ohne sie hätte ich das - und vieles mehr - nicht durchgezogen.
Cheers
Petra
Nachtrag
Und hier noch mein offizielles Dankeschön für das Geschenk, welches mir auch noch beim M`era Luna Festival überreicht wurde. Vielen lieben Dank an alle Beteiligten, als da wären:
Achim, Anne-Marie, Dave, Jule, Julia, Klaus, Meili, Michi, Mimi, Norbert, Rosa, Sabine, Stefan und Tanja
und die "Sympatisanten"
Barbara, Isa, Juan, Peter und Nicki.
Ich hoffe, dass ich niemanden vergesen habe!
Greetings to Patrick, it was great to see you again!
And I really hope that Eddie arrived safely at home as well.
Sorry mate, we couldn´t help you more as we did already!
Und wo wir gerade beim Bedanken sind:
Special thanks to Wayne, Rich, Rob, Steve,
George and Cin for a great time last week!
Four gigs in three countries within five days, blimey!
Seeya all @ the next tour