Wayne & TSOM
UPDATE JULI 2008:
Wayne`s persönliche Sichtweise des ewigen "Mission gegen Sisters" Streits
Veröffentlicht am 26.07.2008 im offiziellen Mission Forum
The Sisters Of Mery mit Wayne & Craig
1985 Wayne, Craig, Andrew Popspecial
Hier meine Version der Zeit von Wayne & Craig mit den The Sisters Of Mercy.
Recherchiert und geschrieben habe ich sie bereits im Jahre 2000, es können also durchaus mittlerweile andere Sachen zu Tage gekommen sein.
The Sisters Of Mercy Promo
In einem schäbigen Nachtclub in Leeds, traf der Student und Hobbyschlagzeuger Andrew Eldritch, 1980 auf den Gitarristen Gary Marx. Beide hatten die gleichen musikalischen Vorlieben für die Trashmusik der 60er und speziell für die New Yorker Undergroundband Suicide.
Im Februar 1981 spielten die beiden, auf dem von Andrew mitgegründeten Label "Merciful Release", ihre erste Single Damage Done / Watch / Home Of The Hitman ein. Man verzichtete auf einen Drummer, da man einen Drumcomputer als bessere Lösung für den speziellen Sound der Band ansah. Seitdem ist besagter Drumcomputer unter dem Namen "Dr. Avalanche" fester Bestandteil der Band und neben Andrew bis heute das beständigste "Bandmitglied".
Verstärkt durch den Bassisten Craig Adams, absolvierten sie ihren ersten Liveauftritte in der näheren Umgebung. Diese Konzerte glichen aber vielmehr einem gnadenlosen Angriff auf das Trommelfell und die Nerven des Publikums. 1982 wird die zweite Single Body Electric / Adrenochrome veröffentlicht und Ben Gunn kommt als zweiter Gitarrist dazu. Aber erst bei der nächsten Single im gleichen Jahr, Alice / Floorshow kommt der Erfolg und sie landen auf dem ersten Platz der UK-Indie-Charts. Endlich konnten sie auch überregionale Konzerte geben und sie tourten quer durch England. Innerhalb kürzester Zeit avancierten sie zu einer Kultband mit ständig wachsender Anhängerschaft. Selbst Englands berühmtester Moderator John Peel wurde auf sie aufmerksam und lud sie am 25.8.82 zu einem Gastauftritt ein.
Anfang 83 zogen sie sich ins Studio zurück und veröffentlichten im März Anaconda / Phantom und direkt im Mai die Reptile House EP.
Im Oktober kam dann mit Temple Of Love der noch bis heute gültige Kultsong heraus, und ab da konnte auch die englische Presse die Sisters nicht mehr ignorieren. Der Erfolg gab ihnen Recht. Alle 1983 veröffentlichten Platten konnten sich weit oben in den Charts plazieren.
Andrew & Wayne
Es wurde das Jahr der Sisters, sie tourten in Holland, Belgien, Deutschland und in den USA und die Erfolgskurve für 1984 zeigte steil nach oben. Auch der Rausschmiß des Gitarristen Benn Gunn im September 83 tat dem Erfolg keinen Abbruch. Anfang 84 fand Eldritch in Wayne Hussey, einen mehr als passenden Ersatz. Die beiden ergänzten sich musikalisch zunächst perfekt. Sie probten neue Songs und wechselten im April zu einem Major Label (WEA). Dies brachte ungeahnte Möglichkeiten mit sich und der Perfektionist Eldritch konnte von nun an mit Leuten zusammenarbeiten, von denen er meinte, daß sie erforderlich wären, um gute Musik zu machen. Das erste Projekt dieser Zusammenarbeit war die Body & Soul / Train Single im Juni. Einen Tag später, am 19.6. folgte die zweite John Peel Session und die bereits im Mai begonnene "Body & Soul" Tour ging weiter. Unter der Regie von Produzent Dave Allen (Human League, Cure) begannen die Aufnahmen für die erste LP. Als diese im August in die entscheidende Phase ging, brach Andrew aus Mangel an Schlaf und Essen zusammen. Zitat Andrew: "Erst dann ist eine gute Platte entstanden, wenn du wirklich alles gegeben hast und am Ende zusammenbrichst."
Wayne bei den Sisters 85
Trotz allem setzten sie schon im September mit dem halbwegs genesenen Andrew ihre bereits teilweise ausverkaufte Tour fort. Im Handgepäck die neue Single Walk Away, welche wie sein Vorläufer Body And Soul Chartplazierungen in den Top 40 erreichte.
1985 begann wieder mit Studioaufnahmen und am 11.3.85, nur zwei Wochen nach der Singleauskopplung No Time To Cry, erschien die von den Fans schon langerwartete LP First And Last And Always. Die ersten Verkaufserfolge und der Pressewirbel überdeckten zunächst das nahende Ende der Sisters-Ära. Denn schon kurze Zeit nach der Veröffentlichung, beschloß das Gründungsmitglied Gary Marx, die Band zu verlassen. Er gab am 1.4.85 in Brighton sein letztes Konzert. Er war zwar noch bei den Fernsehaufzeichnungen für die BBC Rocksendung "Whistle Test" anwesend, aber die darauf folgende Probe für die nächste schon vertraglich abgeschlossene Tournee fand ohne ihn, bzw. ohne Ersatz für ihn, statt. Als die Tour begann, kamen auch prompt erste Gerüchte auf, dass die Sisters Playback spielen würden. Dieses hatten sie allerdings garantiert nicht nötig, denn Wayne, der von nun an alle Gitarren-Parts übernahm, überspielte den Verlust perfekt. Das Ende der Tour quer durch Europa und Amerika fand am 18.6.85 in der Londoner Royal Albert Hall statt. Die restlichen drei Sisters zeigten sich trotz allem wieder einmal von ihrer beeindruckendsten Seite (zu bewundern auf dem offiziellen Video zu diesem Auftritt: "Wake").
Craig, Wayne, Andrew
Danach jettete das Trio nach Amerika, um ein Video für den Song Black Planet aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt traten die Streitigkeiten zwischen Andrew und dem Rest der Band erstmals an das Licht der Öffentlichkeit, ebenso die Gründe für den Weggang von Gary Marx: Schon bei den Proben für die zweite LP (provisorischer Titel: Left On Mission And Revenge) gab es zwischen Andrew, Gary und Wayne Auseinandersetzungen wegen Text und Sound, ebenso wie über Andrew`s Pläne für ein neues musikalisches Outfit. Andrew wollte, daß Wayne alle Gitarrenparts übernimmt und Gary an den Synthesizer rücken sollte. Gary sagte "nein" dazu und verließ die Band. Ihre Auffassungen waren nicht mehr in Übereinstimmung zu bringen. Hinzu kam, daß Wayne selber Texte schrieb, Andrew sich aber weigerte diese zu singen.
Bootleg Razor Smiles
So kam es, wie es kommen mußte:
Inmitten von Proben im Spätsommer 1985 verließen Wayne und Craig kurzerhand das Studio. Ihre eigenen musikalischen Pläne nahmen sie mit. Der Siegeszug der Sisters Of Mercy fand damit ein vorübergehendes Ende.
Trotz der Trennung, standen Andrew und Wayne noch einmal zusammen live auf der Bühne, und zwar bei einem der letzten Skeletal Family Konzerte am 21.9.1985 in der Hamburger Markthalle. Von diesem Auftritt gibt es unter anderem das Single Bootleg Razor Smiles mit dem Song Knocking On Heavens Door.
Und so ging es weiter...
Wayne und Craig versuchten mit ihrer Demo-Cassette eine Plattenfirma zu finden und gründeten Ende 1985 mit Unterstützung von Simon Hinkler und Mick Brown ihre eigene Band. Erbost mußte Andrew im Frühjahr 86 feststellen, das sie unter dem Namen The Sisterhood als Vorgruppe von The Cult auf Tour waren. Er befürchtete, daß die inzwischen ständig gewachsene Fangemeinde der Sisters, diese neue Band von Wayne & Co. als Fortsetzung der Sisters ansehen könnte. Aufgrund der Konzertplakate mit dem Untertitel "Ex Sisters Of Mercy" wäre dies auch eine logische Folge gewesen. Es mußte etwas passieren und Andrew hatte auch eine Idee: In England ist der Name einer Gruppe erst dann rechtlich geschützt, wenn sie eine Platte herausgebracht hat. Da sich aber noch keine Plattenfirma an Wayne`s neue Band herangetraut hatte (man wollte erst die Tour abwarten), war der Name "The Sisterhood" noch ungeschützt.
In der Zeit von nur fünf Tagen veröffentlichte Andrew damals auf seinem eigenen Label Merciful Release die Single Giving Ground unter dem Projektnamen Sisterhood. Damit hatte er diesen Kampf gewonnen und Wayne mußte seine Band umbenennen. Dies tat er dann am 27.2.86 beim Konzert im Londoner Electric Ballroom und gab ihr den Namen The Mission. Es folgte ein fast zweijähriger Krieg zwischen Andrew und Wayne inklusive Schlammschlacht in der Presse und diversen Gerichtsterminen. Aber trotzdem konnte Andrew den Siegeszug von The Mission nicht mehr aufhalten...
Gift Cover
Kurz nach der Single veröffentlichte Andrew noch seine Sisterhood Mini-LP mit dem treffenden Namen "Gift" und landete damit einen Indie-Bestseller in England. Den Rest des Jahres 86 wurde es ruhig um Andrew und erst im September 87 erschien erstmals wieder eine Single unter dem Namen Sisters Of Mercy (This Corrosion). Die Band bestand jetzt aus Andrew (Gesang, Gitarre, Keyboards), Patricia Morrison (Bass) Ex Gun Club und nach wie vor dem Drumcomputer Dr. Avalanche.
Bis heute hat die Bandbesetzung ständig gewechselt, für Einzelheiten besucht am besten die diversen Sisters Seiten.
Faszinierend und traurig zugleich ist nach wie vor der Umstand, dass die alten Feindseligkeiten zwischen einigen unverbesserlichen Sisters und Mission Fans immer noch bestehen und in diversen Foren ausgetragen werden! Man kann auch durchaus BEIDE Bands mögen...
Und passend zum Thema:
Update Juli 2008
Wayne`s persönliche Sichtweise des ewigen "Mission gegen Sisters" Streits
Veröffentlicht am 26.07.2008 im offiziellen Mission Forum
Well, I haven't been on here for a while and having a spare hour or so this morning I've just read through this thread. It's certainly sparked a lively and interesting debate.
OK, Ramone asked for my take on this.
Firstly, I have no axe to grind with Andrew and haven't done for a long, long time. Wouldn't it be rather sad and pathetic if either of us was to still harbour any bad feelings towards the other? It's 23 years since I last worked with Andrew and that is a long time by any definition. I wouldn't be averse to getting together with Andrew, if the situation was to suit us both, and seeing if we could work together again, maybe to write a couple of tunes. But because it worked 23 years ago doesn't mean that it would work now. I'm sure we have both changed considerably in that time. As for a Sisters reformation, I can't see any point in that at all. But if we were to try and do something new then, yes, I could well be up for that.
As for Andrew not being able to sing, well, that's totally subjective. For me, Andrew is a totally unique and superb vocalist that has spawned a million imitators. I can sing, in the traditional sense, very well or rather I have learn't to sing very well but I have never felt that I had a particularly unique voice. For me, there is a fundamental difference. Again, Ramone hit the nail on the head when he made the observation that Bob Dylan, Lou Reed, & Leonard Cohen couldn't sing particularly well but have become icons because of their uniqueness. There are loads more I could think of too - Siouxsie, Robert Smith, Morrissey, Brian Molko, Marc Bolan, Bjork, Kate Bush - to name just a few. How do you think any of these people would fare if they were to appear on that tv show, X-factor is it called? They'd be laughed off the screen. By the same token the people that do appear on these shows are inane and characterless, much like most music is these days to my ancient ears. It seems to me to be more about conformity rather than being unique. Anyway, I digress. My point is this - if I had the choice of having a unique voice or the voice that I do have I would wish for something a little more unique. And I don't think it's something you can particularly cultivate or develop. It just is. And I'm sorry, Blue Jo, but I see a contradiction in your argument when you say that you think Andrew is talentless and tuneless and can't sing and that you prefer people who can actually sing and then you go onto say that you hate Frank Sinatra who is quite possibly technically the best singer I have ever heard. You also say that you like Joy Division because they are unique but let's face it, Ian Curtis couldn't sing in the traditional sense, could he? But he was unique, just as Bernard Sumner is. And that makes both Joy Division and New Order unique bands. I mention the two bands because they share a history, much like TSOM and The Mission do. It boils down to this in the end. Music is subjective and it's only good if we like it and no one is right and no one is wrong.
The same goes for lyric writing. I would concede that Andrew is a more 'intelligent' lyricist than I am but I have had my (good) moments, I think. My lyric writing tends to be more visceral compared to Andrew's more deliberate and academic approach. Both ways of working are valid. When I was in TSOM that pretty much summed up the way that Andrew and I worked musically too. The two can work in tandem. It worked for us. The results bore that out. MGT is right when he said that I do have a great deal of pride in being involved in FALAA. I think it's a great album. I had occasion to play 'Marian' recently and that still sounds great. As do some of the 'old' Mission records in my opinion. Again, it's subjective though. No opinion is right or wrong.
Maybe because of the way I work my output over the years has been been more prolific than Andrew's. I tend to 'just do things' and put them out and move onto the next thing. We all live and die by our deeds, don't we?
I do think that lyrically I have become more able to articulate myself over the years and I have become able to say what I want to say within the strictures of a song lyric. That being said GIAB was largely a work of 'stream of consciousness' and, neither rightly or wrongly, not too much time was spent in the writing. Quite often I would write a lyric in the morning and then go and vocal it in the afternoon. No, or very little, time was spent deliberating or editing. I have seen the criticisms here on MWIS regarding GIAB lyrics and all I would say is it was a work of the moment. Take it or leave it. It either 'talks' to you or it doesn't. That was the way I chose to work for that album. Regarding my early lyrics, yes, I did recycle. Still do. It's difficult when you've written 200+ songs not to feel that in some ways you are repeating something you've already once said. In my defense when I started writing lyrics for The Mission it was fairly new to me and something that was thrust upon me by circumstance and I had to learn the 'art' as I went along, and publicly, and I didn't have the luxury of developing that skill in private beforehand as most people do. Anyway, for me, lyric writing is not a 'natural' talent of mine, it s something I have really had to work at. Unlike making music. I can pick up a guitar pretty much anytime and knock out a new tune or sit at a piano and put a few chords together. That's easy to me. Always has been.
As for intelligence, well, again that's something that I don't think you can cultivate. You either are or you're not. Education is something else completely different. Anyone can be educated. Some of the most educated people I know have no or very little intelligence. I'm not particularly educated - normal secondary school education - and I don't think I'm particularly intelligent but I know I'm not stupid. What I do/have done and the way I work works for me and thankfully for some of you.
As for Weaver's argument that The Mission wouldn't have been as successful without TSOM, well, maybe he's right. There certainly wouldn't have been The Mission without TSOM. But I do think that if The Mission had been a brand new band (no history) back in 1986 we still would have been successful. It may have taken a little longer and our TSOM history certainly accelerated the process but ultimately it was down to how good we were, the songs, the records, and the live shows. Again, we live or die by our deeds. If we'd have been crap then we wouldn't have enjoyed the success we did. We were right for the time. And I also believe our success accelerated TSOM success too. It worked in both our favours.
As for the mystique of TSOM, well, it wasn't particularly calculated or premeditated. It's just the way we were. And when Craig and I formed the Mission we went in the opposite direction, we became the antithesis of what TSOM were. Again, it wasn't calculated. It just developed that way. For every action there is a reaction. We were a gang, we enjoyed a camaraderie within the band and with our audience, we were approachable, available, and human.
Anyway, it all boils down to music in the end. And we all have differing tastes. Thank God. Both bands made their mark and have contributed to the history of rock music. Long live TSOM and The Mission.
And Ramone, I have no idea what you're referring to when you threaten to expose me and Ian Astbury unless it's the fact that we did use to shove our tongues down each other's throats but that's no news.....I've always been prone to that little adventure and I must surely have had my tongue down your throat at some point, or at least tried......
Wayne Hussey, 26.07.2008
Lest HIER auf MWIS die ganze Debatte mit allen Einträgen